Stand: Mai 2024
Nachfolgend findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Stecker-PV. Schau anschließend gerne in unserem Shop vorbei.
Fragen zu Speichern für Stecker-PV-Anlagen haben wir in einem extra Beitrag zusammengefasst.
Allgemeines
Ein Balkonkraftwerk ist ein Haushaltsgerät, das durch die Energie der Sonne Strom erzeugt und ins Haushaltsnetz einspeist. Durch den unmittelbar verbrauchten Strom wird die Stromrechnung um die geerntete Energiemenge reduziert. Der überschüssige Strom wird ohne Vergütung eingespeist, also dem Netzbetreiber geschenkt. Synonyme Bezeichnungen sind Steckerfertige Erzeugungsanlage (VDE-Bezeichnung), Stecker-Solargerät, Mini-PV oder Guerilla-PV.
Es besteht meist aus ein oder zwei Solarpanelen (Größe ca. 1,8×1,1m mit 380-420 Watt Peak (Wp) Leistung), einem Wechselrichter und einem Kabel zum Anschluss an eine übliche Haushaltssteckdose. Der Wechselrichter darf aktuell eine Leistung von maximal 800 Watt besitzen. Es gibt auch kleinere Kraftwerke mit nur einem Modul und einem Wechselrichter mit geringerer Leistung. Sichere Geräte tragen das Prüfsiegel der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) und/oder des Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE).
Die Anlage kann überall aufgestellt werden, wo die Sonne scheint. Ideal ist eine Ausrichtung nach Süden oder Süd-West/Süd-Ost, möglichst mit wenig Verschattung und 35-45 Grad Anstellwinkel. Am Balkon, im Garten, auf dem Flachdach, auf dem Satteldach, auf dem Gartenhäuschen, senkrecht an einer Wand, etc… Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten werden die Balkonkraftwerke daher meistens ohne Befestigungsmaterial angeboten.
Bei der Suche nach einem geeigneten Ort muss die Größe von ca. 175x110cm und das Gewicht von ca. 20kg pro Solar-Panel beachtet werden.
Es gibt im Internet viele Angebote zu Befestigungsmöglichkeiten. Wer aber sparen möchte, findet mit etwas Phantasie und seinem Bastler-Gen in jedem Baumarkt preisgünstigere Alternativen. Hierbei ist aber darauf zu achten, dass die selbst gebaute Halterung das Gewicht der Solar-Panels von ca. 20kg pro Solar-Panel auch bei Wind halten kann. Von Händlern angebotene Bausätze erfüllen diese Voraussetzungen.
Auf jeden Fall. Bei einer Anlage mit zwei 400Wp Modulen und 600W Wechselrichter kannst du je nach Sonneneinstrahlung und Stellung der Module zur Sonne pro Jahr ca. 450-550 kWh Strom erzeugen und weitgehend selbst verbrauchen. Bei den aktuell hohen Strompreisen und den günstigen Angeboten für Balkonkraftwerke rechnet sich die Anlage bereits nach 3-4 Jahren und stellt dir für viele weitere Jahre kostenlos Energie zur Verfügung (vgl. Wirtschaftlichkeitsrechnung).
Die erzeugte Energie muss unmittelbar verbraucht werden. Bei den meisten Anlagen sind die Module nach Süden ausgerichtet, d.h. um die Mittagszeit wird die meiste Energie erzeugt. Daher ist es sinnvoll, Waschmaschine, Wäschetrockner und andere Geräte, die viel Energie verbrauchen, in dieser Zeit zu betreiben. Am einfachsten geht das über die Zeitschaltfunktion am Gerät oder eine Zeitschaltuhr an der Steckdose.
Ist dein Energieverbrauch eher morgens oder abends größer, so ist es sinnvoller, die Module in Süd-Ost- und Süd-West-Richtung aufzustellen. Es gibt dann zwar mittags nicht so viel Energie (die du ohnehin nicht verbrauchst und deinem Netzanbieter schenkst), dafür aber morgens und abends mehr.
Das ist schwer zu beantworten. Nach Branchenangaben sind in Deutschland mehr als 250.000 dieser Anlagen in Deutschland mit einer Gesamtleistung von schätzungsweise 100 MW installiert. Davon sind rund 120.000 im Marktstammdatenregister registriert, d. h. etwa die Hälfte der Anlagen wird ohne eine Registrierung angeschlossen.
Quelle.
Fotovoltaikstrategie BMWK vom 5.5.23
Du produzierst selbst Ökostrom. Du tust etwas für dich und nachfolgende Generationen. Schon nach 3-4 Jahren hat sich die Anlage amortisiert und erspart weiterhin Kosten für Energie.
Du kannst dich gerne unter info@buergerinenergie.de an uns wenden. Wir geben deine Fragen an unser Kompetenzteam Mini-PV weiter. Bitte habe Verständnis dafür, dass wir spezifische Fragen zu deiner Anlage nicht beantworten können. Wir werden aber Fragen von allgemeinem Interesse hier auf dieser Seite veröffentlichen.
Wir beraten und unterstützen bei der Anmeldung des Balkonkraftwerkes und können Kontakte zu Mitgliedern vermitteln, die bereits eine Anlage installiert haben und beim Aufbau behilflich sein können. Außerdem verkaufen wir passende Balkonkraftwerke günstiger, da wir durch Sammelbestellungen Rabatte aushandeln können. Du kannst dich gerne unter info@buergerinenergie.de an uns wenden. Fragen werden an unser Kompetenzteam Mini-PV weitergegeben. Bitte habe Verständnis dafür, dass wir spezifische Fragen zu deiner Anlage nicht beantworten können. Fragen von allgemeinem Interesse veröffentlichen wir ggfs. auf dieser Seite.
Eine übliche Stecker-PV-Anlage besteht aus 2 Solar-Panels, einem Wechselrichter und dem entsprechenden Anschlusskabel. Je nach Befestigungsmöglichkeit kommt noch eine Halterung dazu.
Bei Solar-Panels mit etwas über 400 Watt Leistung beträgt die Breite zwischen 170-180cm, die Höhe 113cm und die Tiefe 3-4cm bei einem Gewicht von 20-22kg.
Wechselrichter und Halterung unterscheiden sich in Größe und Gewicht je nach Hersteller stark, sodass hier kein allgemeiner Wert angegeben werden kann. Pro Wechselrichter oder Halterung kann aber mindestens 1kg angenommen werden.
Die genauen Werte sind immer in den Datenblättern der Komponenten vermerkt. Auf unserer Shop-Seite sind die Datenblätter unten verlinkt.
Rechtliches
Die Anlage muss zwingend beim Marktstammdatenregister angemeldet werden. Wie genau das funktioniert, zeigen wir auf unserer Seite Registrierung im Marktstammdatenregister. Deinem Netzbetreiber musst du die Anlage seit 2024 nicht mehr melden. Eine explizite Genehmigung ist nicht notwendig.
Für Mitglieder unserer Genossenschaft bieten wir entsprechende Hilfen bei der Anmeldung an.
Nein, der Anschluss stromerzeugender Geräte durch Laien ist in der Norm DIN VDE 0100-551-1:2016-09 vorgesehen. Bei älteren Gebäuden / Leitungen empfiehlt es sich allerdings diese durch einen Elektriker vorab bei einem sog. E-Check prüfen zu lassen.
Falls ein nicht rücklauf-geschützter Stromzähler eingebaut ist, wird der Netzbetreiber nach der Anmeldung wahrscheinlich einen Austausch des Zählers vornehmen. Es wird dann in der Regel ein moderner 2-Richtungszähler eingebaut.
Wichtig: Du darfst den Netzbetreiber nicht mit dem Zählertausch beauftragen, da der Tausch sonst in Rechnung gestellt werden kann. In aller Regel tauschen die Netzbetreiber den Zähler aber kostenlos.
Nein, aber eine Privathaftpflichtversicherung ist empfehlenswert falls ein Schadensfall eintritt. Neuere Verträge decken Schäden durch Solaranlagen üblicherweise ab. Im Zweifelsfall sollte bei der Versicherung nachgefragt werden.
Die Anbringung eines Balkonkraftwerkes außen an einem Balkon zählt als bauliche Änderung der Fassade und muss aktuell vom Vermieter oder den Miteigentümern gestattet werden. Auf jeden Fall sollte im Vorfeld über die Anlage informiert werden.
Stecker-PV-Speicher
Abgesehen von den unterschiedlichen Akku-Technologien (üblicherweise verwenden die Speicher Lithium-Eisenphosphat-Akkus) gibt es mehrere Typen für unterschiedliche Einsatzzwecke:
Speicher mit integriertem Wechselrichter benötigen keinen zusätzlichen Wechselrichter zur Einspeisung ins Stromnetz. Dieser Speichertyp ist für neue Stecker-PV Anlagen interessant, da man eine Komponente einsparen kann. Speicher ohne Wechselrichter sind meist günstiger und die Komponenten einer bereits vorhandenen Stecker-PV Anlage können weiterverwendet werden.
Mobile Speicher sind meist durch Rollen transportabel gestaltet und können bspw. auch beim Campen verwendet werden. Sie besitzen üblicherweise einen oder mehrere Ausgänge, an die direkt Geräte angeschlossen werden können. Bei einem Stromausfall kann hierüber „Notstrom“ bezogen werden. Stationäre Speicher verfügen seltener über direkte Stromausgänge.
Ja, viele Speicher können einfach in eine bestehende Stecker-PV Anlage integriert werden. Dazu werden neben dem Speicher keine weiteren Komponenten benötigt. Der Speicher wird im Normalfall zwischen den Solar-Panels und dem Wechselrichter montiert. Anschließend läuft der Strom der Solar-Panels erst in den Speicher und dieser gibt den Strom bei Bedarf an den bestehenden Wechselrichter weiter.

Die Speicher sind in der Größe vergleichbar mit einer Autobatterie. Üblicherweise betragen die Maße ca. 50x25x25cm. Einige Speicher können durch Zusatzakkus erweitert werden. Meist sind diese stapelbar, sodass nur in der Höhe mehr Platz benötigt wird.
Ja, die Speicher sind dafür ausgelegt im Freien aufgestellt zu werden. Wie der Wechselrichter sind sie üblicherweise spritzwassergeschützt. Dennoch wirkt es sich auf die Lebensdauer des Speichers positiv aus, wenn die Möglichkeit besteht diesen innerhalb eines Raumes aufzustellen. Grund hierfür ist, dass starke Temperaturschwankungen die Akkuzellen schneller altern lassen können. Außerdem kann Frost den Speicher schädigen. Viele Speicher haben dazu zwar eine kleine Heizung integriert, aber auch diese verbraucht natürlich Strom.
Normalerweise wird nichts zusätzlich zum eigentlichen Speicher benötigt. Zur Verbrauchsoptimierung kann ein Energiemonitor zur Steuerung des Speichers verwendet werden. Siehe auch Eintrag „Wie wird die Abgabe des Speichers gesteuert?“.
Die Preise sind zwar in den letzten Jahren stark gefallen, aber je nach Ausstattung und Kapazität des Speichers starten die Preise ab 350€ (Stand 09/2025).
Üblicherweise gibt es zu den Speichern eine Smartphone-App über die sich der Speicher steuern lässt. Darüber kann beispielsweise die vom Speicher abgegebene Leistung geregelt werden. Die Regelung der Leistung ist wichtig, damit nur so viel Strom abgegeben wird, wie aktuell verbraucht wird. Um hier auf genaue Leistungswerte zu kommen, ist es bei den meisten Speichern möglich mit nachrüstbaren Energiemonitoren am Stromzähler den aktuellen Strombedarf zu bestimmen und durch den Speicher auszugleichen. Die Installation ist je nach Hersteller für Laien möglich, ggfs. ist aber der Einsatz eines Elektrikers notwendig.
Die Frage ist nicht leicht zu beantworten und hängt von einigen Faktoren ab. Falls es einzig um die Freude an der Technik oder den Umweltschutzaspekt geht, dann lohnt sich die Investition auf jeden Fall. Bezogen auf die Wirtschaftlichkeit soll die folgende Beispielrechnung eine Einschätzung liefern.
Ausgangspunkt ist eine hypothetische Stecker-PV Anlage bestehend aus 2 Solar-Panels und einem Wechselrichter. Die Anlage hat an 365 Tagen 700 kWh produziert, von denen 200 kWh ins öffentliche Stromnetz eingespeist wurden, da der Strom nicht direkt verbraucht werden konnte. Der Strompreis wird mit 30 Cent pro kWh angenommen.
Wenn nun angenommen wird, dass die überschüssigen 200 kWh komplett über den Speicher gesichert und bei Bedarf verbraucht würden, ergäben sich nur etwa 65€ Ersparnis pro Jahr. Bei einem günstigen Speicher für 350€ beträgt die Amortisationszeit also 5,5 Jahre. Je nach Hersteller ist dieser Zeitpunkt dann bereits außerhalb der Garantiezeit des Speichers.
In der Realität gibt es bei der Rechnung allerdings ein Problem. Wird an einem sonnigen Tag mehr Strom durch die Stecker-PV Anlage produziert als der Speicher aufnehmen kann, wird dieser weiterhin in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Dies verringert den verfügbaren Wert von 200 kWh. Ein größerer Speicher würde hierbei zwar helfen, ist aber auch wieder teurer. Realistisch ist dadurch eher ein Wert im Bereich von 100-150 kWh mit entsprechend kleinerer Ersparnis.
Bei einer typischen Stecker-PV Anlage mit 2 Solar-Panels ist die Wirtschaftlichkeit meist nicht gegeben. Dies ändert sich allerdings, wenn genügend Platz vorhanden ist, um mehr Panels bis zur aktuell gesetzlich gültigen Grenze von insgesamt 2000 Watt Panel-Leistung aufstellen zu können. Mit diesem Vollausbau sind 1500 kWh im Jahr realistisch, von denen etwa die Hälfte direkt verbraucht werden können. Der überschüssige Strom ermöglicht mit einem Speicher eine Einsparung um 200€. In dieser Größenordnung wird ein Speicher wirtschaftlich.
Unser Rat bei kleinen Stecker-PV Anlagen ist daher erst einmal keinen Speicher zu kaufen, sondern 365 Tage abzuwarten, um an die nötigen Werte für die oben vorgestellte Rechnung zu gelangen und die Amortisationszeit zu überschlagen. Auch kann der Stecker-Solar-Simulator der HTW Berlin für eine Überschlagrechnung genutzt werden.
Ja, auch ein Speicher muss im Marktstammdatenregister angemeldet werden. Seit 2024 ist die Anmeldung allerdings genauso leicht und schnell erledigt wie bei einer Stecker-PV Anlage.
Wie viel Energie ein Speicher aufnehmen kann, hängt vom verwendeten Modell ab. Die meisten Speichergrößen starten bei 1500-2000Wh. Viele Speicher des gleichen Herstellers lassen sich miteinander koppeln, sodass weitere Blöcke in der Größenordnung dazu addiert werden können.
Technisches
Nein. Mittlerweile ist der Anschluss der Anlage an eine haushaltsübliche Steckdose allgemein akzeptiert. Der Chef der Bundesnetzagentur hat sich so geäußert und auch der VDE spricht sich in seinem Positionspapier dafür aus. Die VDE-Richtlinien sind allerdings noch nicht angepasst worden.
Wenn du ganz sicher sein willst, dass die Steckdose richtig funktioniert, solltest du einen Elektriker zu Rate ziehen.
Nein, da der Strom eines Balkonkraftwerkes unmittelbar verbraucht werden soll und die Grundlast im Haus/Wohnung in der Regel niedriger liegt. Wenn der Strom nicht unmittelbar verbraucht wird, erfolgt eine Einspeisung ins Netz, für die es keine Vergütung gibt.
Seit 2024 sind Wechselrichter mit 800W Leistung erlaubt.
Der überschüssige Strom wird zurück in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Da hierfür keine Vergütung gezahlt wird, ist es bei einem Balkonkraftwerk sinnvoll, Verbraucher gezielt dann zu betreiben, wenn die Anlage Strom produziert.
Nein, da Stromzähler in Deutschland phasen-saldierend arbeiten. Die verschiedenen Phasen werden hierbei unabhängig voneinander gezählt. Dadurch kann das Balkonkraftwerk beispielsweise auf einer Phase 600 Watt einspeisen und Verbraucher auf anderen Phasen 600 Watt verbrauchen. Rechnerisch ergibt sich dadurch ein Verbrauch von 0.
Bifaziale Solar-Panele können sowohl mit der Vorderseite als auch mit der Rückseite Strom gewinnen. Bis zu 30 Prozent zusätzlicher Stromertrag sind dadurch möglich. Eine entscheidende Einflussgröße ist das Rückstrahlvermögen des Untergrunds am Aufstellort, auch Albedo genannt. Je heller der Untergrund, desto höher die Albedo. Der Einsatz von bifazialen Solar-Panelen bietet sich dann an, wenn diese gewissermaßen ein Dach bilden, z.B. als Überdachung bei einem Hauseingang. Hier kann das vom Boden und der Hauswand reflektierte Licht gut genutzt werden. Zu beachten ist, dass bifaziale Solar-Panele auch auf der Rückseite mit einer Glasscheibe ausgerüstet und somit etwas schwerer (ca. 22kg) sind.
Leider sind nicht alle am Markt erhältlichen Wechselrichter empfehlenswert. Eine gute Übersicht liefert die Mikrowechselrichter Datenbank. Die von uns im Shop angebotenen Wechselrichter erfüllen natürlich alle in Deutschland nötigen Voraussetzungen.