Erneuerbare Energien in der
Altstadt von Speyer / Kernstadt / Denkmalschutzzone sind möglich!
Aufgrund mehrerer Anfragen haben sich unser Vorstand Nico Schweigert und der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Gerstner mit der Klimaschutzmanagerin Speyer und einer Vertreterin der Denkmalschutzbehörde Speyer getroffen. Auch wenn es für uns nicht immer verständlich ist, wie welche Sichtachsen definiert sind und was eine Beeinträchtigung der Gebäude ist, gibt es doch eine gute Nachricht: Die Stadt Speyer will proaktiv Photovoltaik in der Altstadt / Kernstadt und der Denkmalschutzzone ermöglichen. Wir wollen hier einige Themen erklären, Mut machen und Projekte initiieren. Es gibt schon einige gute Beispiele, wenn auch viel zu wenige.
Die Altstadtsatzung von 1975 (es wird gerade an einer neuen gearbeitet) sollte eigentlich die Rahmenbedingungen festlegen, allerdings hatten damals die wenigsten etwas von Solarenergie gehört. Aufgrund des Denkmalschutzrechts muss jede PV-Anlage, auch jede Stecker-PV-Anlage, von der Denkmalpflege genehmigt werden und dies ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Besonders wichtig ist hier die Denkmalschutzbehörde in RLP. Mit der neuen Richtlinie zur Genehmigung von Solaranlagen an oder auf Kulturdenkmälern wird Photovoltaik auf denkmalgeschützten Gebäuden in Rheinland-Pfalz künftig in aller Regel genehmigt.
Das Land Hessen hat einen guten Leitfaden veröffentlicht mit vielen Beispielen und Erklärungen (ähnliches wird aktuell für RLP erarbeitet). Jetzt seid ihr dran. Am besten ihr schreibt einfach der Denkmalpfleger:in der Stadt Speyer. Schickt eine Beschreibung eures Vorhabens bzw. der Idee, die Adresse und ein paar Bilder. Falls ihr das nicht selbst machen wollt, sagt uns Bescheid und wir übernehmen es!
Ob eure Dach-PV-Anlage oder Stecker-PV-Anlage genehmigungsbedürftig ist, findet ihr auf folgender Karte. Es könnte kompliziert werden, wenn die Anlage von der Straße sichtbar ist, alles andere sollte eigentlich einfach zu genehmigen sein. Aber auch die Sichtbarkeit muss kein Ausschlusskriterium sein. Es gibt sogar auf der Maximilianstraße Dach-PV-Anlagen, die vom Bürgersteig sichtbar sind (siehe unten rechts). Auch die Nähe von Dom, Judenbad (UNESCO-Kulturerbe) oder Altpörtel sind nicht entscheidend. Wir haben mit der UNESCO Kontakt aufgenommen. Für die UNESCO sind die Anlagen in der Altstadt kein Problem, verweisen aber auf die Zuständigkeit des Kultusministeriums RLP.
Von Kritikern gibt es immer die selben Argumente gegen eine Solaranlage:
- es gibt noch so viele andere Flächen
- es muss nicht jeder seinen eigenen Strom produzieren
- man kann ja auch einfach einen grünen Regionalstromvertrag abschließen.
Trotzdem zählt: jedes Solarmodul, das in der Sonne steht und Strom produziert, ist ein gutes Modul. Auch wenn sich eine ganz große Anlage nicht realisieren lässt, eine Stecker-PV-Anlage, um die Grundlast zu bedienen, lohnt sich meist innerhalb von 3 Jahren. Es gibt keine Argumente dagegen!
Teilt uns bitte eure Erfahrungen mit. Wir gehen auch gerne wieder zum Denkmalschutzamt und setzen uns für eure Anlagen ein. Wir wollen mit unserem Einsatz und mit dem Aufzeigen von Beispielen bereits umgesetzter Anlagen das gegenseitige Verständnis verbessern.