FAQ-Balkonkraftwerke

Stand: Februar 2024

Nachfolgend findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Balkonkraftwerke. Schau anschließend gerne in unserem Shop vorbei.

Allgemeines

Ein Balkonkraftwerk ist ein Haushaltsgerät, das durch die Energie der Sonne Strom erzeugt und ins Haushaltsnetz einspeist. Durch den unmittelbar verbrauchten Strom wird die Stromrechnung um die geerntete Energiemenge reduziert. Der überschüssige Strom wird ohne Vergütung eingespeist, also dem Netzbetreiber geschenkt. Synonyme Bezeichnungen sind Steckerfertige Erzeugungsanlage (VDE-Bezeichnung), Stecker-Solargerät, Mini-PV oder Guerilla-PV.

Es besteht meist aus ein oder zwei Solarpanelen (Größe ca. 1,8×1,1m mit 380-420 Watt Peak (Wp) Leistung), einem Wechselrichter und einem Kabel zum Anschluss an eine übliche Haushaltssteckdose. Der Wechselrichter darf aktuell eine Leistung von maximal 600 Watt besitzen. Es gibt auch kleinere Kraftwerke mit nur einem Modul und einem Wechselrichter mit geringerer Leistung. Sichere Geräte tragen das Prüfsiegel der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) und/oder des Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE).

Die Anlage kann überall aufgestellt werden, wo die Sonne scheint. Ideal ist eine Ausrichtung nach Süden oder Süd-West/Süd-Ost, möglichst mit wenig Verschattung und 35-45 Grad Anstellwinkel. Am Balkon, im Garten, auf dem Flachdach, auf dem Satteldach, auf dem Gartenhäuschen, senkrecht an einer Wand, etc…

Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten werden die Balkonkraftwerke daher meistens ohne Befestigungsmaterial angeboten.

Es gibt im Internet viele Angebote zu Befestigungsmöglichkeiten. Wer aber sparen möchte, findet mit etwas Phantasie und seinem Bastler-Gen in jedem Baumarkt preisgünstigere Alternativen.

Eine Aufständerung im Winkel von ca 35-45 Grad ist die am häufigsten gewählte Form, am Balkon werden ca. 30% aller Balkonkraftwerke befestigt.

Auf jeden Fall. Bei einer Anlage mit zwei 400Wp Modulen und 600W Wechselrichter kannst du je nach Sonneneinstrahlung und Stellung der Module zur Sonne pro Jahr ca. 450-550 kWh Strom erzeugen und weitgehend selbst verbrauchen. Bei den aktuell hohen Strompreisen und den günstigen Angeboten für Balkonkraftwerke rechnet sich die Anlage bereits nach 3-4 Jahren und stellt dir für viele weitere Jahre kostenlos Energie zur Verfügung (vgl. Wirtschaftlichkeitsrechnung).

Die erzeugte Energie muss unmittelbar verbraucht werden. Bei den meisten Anlagen sind die Module nach Süden ausgerichtet, d.h. um die Mittagszeit wird die meiste Energie erzeugt. Daher ist es sinnvoll, Waschmaschine, Wäschetrockner und andere Geräte, die viel Energie verbrauchen, in dieser Zeit zu betreiben. Am einfachsten geht das über die Zeitschaltfunktion am Gerät oder eine Zeitschaltuhr an der Steckdose.

Ist dein Energieverbrauch eher morgens oder abends größer, so ist es sinnvoller, die Module in Süd-Ost- und Süd-West-Richtung aufzustellen. Es gibt dann zwar mittags nicht so viel Energie (die du ohnehin nicht verbrauchst und deinem Netzanbieter schenkst), dafür aber morgens und abends mehr.

Das ist schwer zu beantworten. Nach Branchenangaben sind in Deutschland mehr als 250.000 dieser Anlagen in Deutschland mit einer Gesamtleistung von schätzungsweise 100 MW installiert. Davon sind rund 120.000 im Marktstammdatenregister registriert, d. h. etwa die Hälfte der Anlagen wird ohne eine Registrierung angeschlossen.

Quelle.
Fotovoltaikstrategie BMWK vom 5.5.23

Du produzierst selbst Ökostrom. Du tust etwas für dich und nachfolgende Generationen. Schon nach 3-4 Jahren hat sich die Anlage amortisiert und erspart weiterhin Kosten für Energie.

Du kannst dich gerne unter info@buergerinenergie.de an uns wenden. Wir geben deine Fragen an unser Kompetenzteam Mini-PV weiter. Bitte habe Verständnis dafür, dass wir spezifische Fragen zu deiner Anlage nicht beantworten können. Wir werden aber Fragen von allgemeinem Interesse hier auf dieser Seite veröffentlichen.

Wir beraten und unterstützen bei der Anmeldung des Balkonkraftwerkes und können Kontakte zu Mitgliedern vermitteln, die bereits eine Anlage installiert haben und beim Aufbau behilflich sein können. Außerdem verkaufen wir passende Balkonkraftwerke günstiger, da wir durch Sammelbestellungen Rabatte aushandeln können. Du kannst dich gerne unter info@buergerinenergie.de an uns wenden. Fragen werden an unser Kompetenzteam Mini-PV weitergegeben. Bitte habe Verständnis dafür, dass wir spezifische Fragen zu deiner Anlage nicht beantworten können. Fragen von allgemeinem Interesse veröffentlichen wir ggfs. auf dieser Seite.

Rechtliches

Die Anlage muss zwingend beim Marktstammdatenregister angemeldet werden. Wie genau das funktioniert, zeigen wir auf unserer Seite Registrierung im Marktstammdatenregister. Deinem Netzbetreiber musst du die Anlage lediglich melden. Eine explizite Genehmigung ist nicht notwendig. Hierfür stellen die Netzbetreiber üblicherweise entsprechende Formulare bereit.
Für Mitglieder unserer Genossenschaft bieten wir entsprechende Hilfen bei der Anmeldung an.

Nein, der Anschluss stromerzeugender Geräte durch Laien ist in der Norm DIN VDE 0100-551-1:2016-09 vorgesehen. Bei älteren Gebäuden / Leitungen empfiehlt es sich allerdings diese durch einen Elektriker vorab bei einem sog. E-Check prüfen zu lassen.

Falls ein nicht rücklauf-geschützter Stromzähler eingebaut ist, wird der Netzbetreiber nach der Anmeldung wahrscheinlich einen Austausch des Zählers vornehmen. Es wird dann in der Regel ein moderner 2-Richtungszähler eingebaut.

Wichtig: Du darfst den Netzbetreiber nicht mit dem Zählertausch beauftragen, da der Tausch sonst in Rechnung gestellt werden kann. In aller Regel tauschen die Netzbetreiber den Zähler aber kostenlos.

Nein, aber eine Privathaftpflichtversicherung ist empfehlenswert falls ein Schadensfall eintritt. Neuere Verträge decken Schäden durch Solaranlagen üblicherweise ab. Im Zweifelsfall sollte bei der Versicherung nachgefragt werden.

Die Anbringung eines Balkonkraftwerkes außen an einem Balkon zählt als bauliche Änderung der Fassade und muss aktuell vom Vermieter oder den Miteigentümern gestattet werden. Auf jeden Fall sollte im Vorfeld über die Anlage informiert werden.

Technisches

Nein. Mittlerweile ist der Anschluss der Anlage an eine haushaltsübliche Steckdose allgemein akzeptiert. Der Chef der Bundesnetzagentur hat sich so geäußert und auch der VDE spricht sich in seinem Positionspapier dafür aus. Die VDE-Richtlinien sind allerdings noch nicht angepasst worden.

Wenn du ganz sicher sein willst, dass die Steckdose richtig funktioniert, solltest du einen Elektriker zu Rate ziehen.

Nein, da der Strom eines Balkonkraftwerkes unmittelbar verbraucht werden soll und die Grundlast im Haus/Wohnung in der Regel niedriger liegt. Wenn der Strom nicht unmittelbar verbraucht wird, erfolgt eine Einspeisung ins Netz, für die es keine Vergütung gibt.

Es gibt Berechnungen, die eine Erhöhung des Eigenverbrauches von max 3-5% voraussagen. Das steht in keinem Verhältnis zu den im Moment noch deutlich höheren Kosten für eine Anlage mit 800W-Wechselrichter.

Der überschüssige Strom wird zurück in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Da hierfür keine Vergütung gezahlt wird, ist es bei einem Balkonkraftwerk sinnvoll, Verbraucher gezielt dann zu betreiben, wenn die Anlage Strom produziert.

Nein, da Stromzähler in Deutschland phasen-saldierend arbeiten. Die verschiedenen Phasen werden hierbei unabhängig voneinander gezählt. Dadurch kann das Balkonkraftwerk beispielsweise auf einer Phase 600 Watt einspeisen und Verbraucher auf anderen Phasen 600 Watt verbrauchen. Rechnerisch ergibt sich dadurch ein Verbrauch von 0.

Bifaziale Solar-Panele können sowohl mit der Vorderseite als auch mit der Rückseite Strom gewinnen. Bis zu 30 Prozent zusätzlicher Stromertrag sind dadurch möglich. Eine entscheidende Einflussgröße ist das Rückstrahlvermögen des Untergrunds am Aufstellort, auch Albedo genannt. Je heller der Untergrund, desto höher die Albedo. Der Einsatz von bifazialen Solar-Panelen bietet sich dann an, wenn diese gewissermaßen ein Dach bilden, z.B. als Überdachung bei einem Hauseingang. Hier kann das vom Boden und der Hauswand reflektierte Licht gut genutzt werden. Zu beachten ist, dass bifaziale Solar-Panele auch auf der Rückseite mit einer Glasscheibe ausgerüstet und somit etwas schwerer sind.

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