Newsletter 2025-09

September 2025

Abonniere unseren Newsletter

Liebe Freund:innen der bürgerINenergie eG,

in der ersten September-Woche gab es in Speyer eine interessante Veranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung, bei der die bINe auch mit einem Infostand vertreten war. Natürlich ging es auch zu großen Teilen um das geplante Tiefengeothermie-Projekt der Stadtwerke Speyer und Schifferstadt durch die Firma geopfalz. Das Projekt wird teils kontrovers und sehr emotional diskutiert. 
Auf Einladung der bINe stellten sich bereits Ende August Frau Weihermüller und Herr Uhde, die Geschäftsführer der geopfalz, exklusiv den kritischen Fragen der bINe zu diesem Projekt. Aktuell suchen wir den Dialog mit der Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie-Waldsee, um auch deren Argumente zu hören. 

Wir sind der Überzeugung, dass der sachliche Austausch von Argumenten auf wissenschaftlicher Basis wichtig ist, um vorhandene Ängste zu entkräften. 

Im nächsten Newsletter werden wir ausführlich über beide Treffen berichten.

Diesmal geht es aber zunächst um folgende Themen:

  1. BAFA-Infos
  2. 300. Mitglied
  3. Dach-PV: Erstes Repowering–Projekt der bINe
  4. Speicher für Balkonkraftwerke
  5. Treffen der bINe mit den Stadtwerken Speyer (SWS)
  6. Veranstaltungsreihe in Haßloch
  7. Termine

Viel Spaß beim Lesen und ansonsten lohnt auch immer ein Blick auf unsere Webseiten https://buergerinenergie.de mit neugestalteter Startseite! 

BAFA-Infos

Gute Neuigkeiten für alle investierenden Mitglieder und solche, die es noch werden wollen: Nach vielen Anlaufschwierigkeiten haben wir jetzt mit dem BAFA den gesamten Vorgang so festgelegt, dass Auszahlungen nichts mehr im Wege steht. Die die ersten Investoren haben bereits ihre Zahlung in Höhe von 15% ihrer Investition erhalten.
Somit haben wir es geschafft, als erste Energiegenossenschaft in Deutschland am BAFA-Invest-Programm erfolgreich teilzunehmen. Details zum Beitritt als investierendes Mitglied findest du auf unserer Webseite.

300. Mitglied

Unsere Mitgliederzahl ist seit der Gründung im März 2023 stetig gewachsen und steht nun bei 294 Genossinnen und Genossen, d.h. das 300. Mitglied ist nicht mehr weit.

Aus diesem Anlass verlosen wir innerhalb der nächsten 10 Beitritte zur bINe (Stichtag 30.9.2025) eine Stecker-PV-Anlage. Mitglied werden mit oder ohne BAFA-Förderung geht leicht über Formulare auf unserer Webseite.

Dach-PV: Erstes Repowering–Projekt der bINe

Autor: Dieter Neugebauer, lokaler Ansprechpartner VG Rheinauen

Einerseits freuen sich Besitzer von alten PV-Anlagen immer wieder über ihre hohe Volleinspeise-Vergütung, andererseits sind die Altanlagen aus heutiger Sicht aber eher klein und liegen meist nur bei 3-8 kWp. Damit decken sie selten den über die Jahre gestiegenen Stromverbrauch. Die Betreiber solcher Anlagen denken daher oft daran, den Ertrag und die Effizienz ihrer Anlage durch „Repowering“ zu steigern.

Seit Mai 2024, mit Inkrafttreten des Solarpaketes 1 besteht die Möglichkeit, Altanlagen förderunschädlich aufzurüsten, d.h. ohne auf die gewohnt hohe EEG-Einspeisevergütung zu verzichten. Vom Ersatz der alten Module durch zeitgemäße mit höherer Leistung und höherem Wirkungsgrad bis hin zum Errichten einer komplett neuen PV-Anlage ist alles möglich.

Diese Möglichkeit hat ein Anlagenbetreiber aus Altrip mit Unterstützung der bINe  genutzt. Seine 2011 errichtete nur nach Süd-West ausgerichtete PV-Altanlage bestand aus 36 Modulen (je 0,81×1,85 m) lieferte 6,8 kWp und brauchte zwei Wechselrichter, um den anfallenden Gleichstrom in nutzbaren / einspeisefähigen Wechselstrom umzuwandeln.

Wenn schon denn schon: Obwohl die Anlage noch funktionierte, die Wechselrichter sogar erneuert waren (einer 2015, der andere 2020), entschied sich der Betreiber für eine zukunftsorientierte neue Komplettanlage mit Speicher.

Installiert wurden 39 Module (je 1,13 x1,76 m) mit insgesamt 17,54 kWp verteilt auf beide Dachhälften (Südwest und Nordost) mit einem neuen Hybrid-Wechselrichter (AC-Leistung 15 kW), einem Speicher (10 kWh) und einer Wall-Box-Vorbereitung.

Der Beginn der Arbeiten fand schon zwei Wochen nach Abschluss des Vertrages statt. Der Abbau und das Verpacken der Altanlage und die Installation der neuen Anlage dauerten nur 3 Tage.

Und wie geht das nun mit der EEG- Einspeisevergütung?

Für die 6,8 kWp (39%) der alten Anlage wird bis zum Ende der 20-jährigen Förderperiode die alte Einspeisevergütung von ~29 ct/kWh gewährt. Für die zusätzlich installierte Leistung von 10,7 kWp (61%) werden die heute üblichen 8 ct/kWh gewährt. Nach Ablauf der Förderperiode der Altanlage werden 100% des eingespeisten Stromes mit dem neuen Satz vergütet.

Was bringt der Speicher?

Der Autarkiegrad, also der Anteil des Stromverbrauchs, der von der PV-Anlage abgedeckt wird, beträgt ohne Speicher ca. 35%, mit Speicher sind es ca. 62%.
Bei einem Verbrauch von 10000 kWh pro Jahr sind das ~2700 kWh, die mehr im Haus bleiben. Bei 35 ct/kWh Stromkosten minus 8 ct/kWh Einspeisevergütung spart das ungefähr 730 € im Jahr. Damit amortisiert sich der Speicher in weniger als 8 Jahren.
Auch wenn die PV-Anlage noch nicht erneuert werden soll, lohnt sich evtl. die Installation eines Speichers, wenn die Einspeisevergütung wesentlich geringer ist als der Strompreis.

Und wie wurde das Problem der Entsorgung gelöst?

 
Die noch funktionsfähige Altanlage mit zwei Wechselrichtern von 2015 und 2020 wurde der BIOHAUS -Stiftung (Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit) in Paderborn kostenlos überlassen. Die BIOHAUS-Stiftung hat die Anlage von einer Spedition abholen lassen und zur Wiederverwendung in die Ukraine geschickt.

Die Gewinner dieses Projektes:

  • höhere Effizienz der neuen Anlage durch bessere Nutzung der Dachfläche
  • höherer Anteil der Eigennutzung durch Energiespeicherung
  • mehr CO2 Einsparung
  • Weiterführung der Einspeisevergütung (zumindest entsprechend der Leistung der Altanlage)
  • nachhaltige Wiederverwendung der Altanlage in der Ukraine
  • finanzieller Gewinn für die bINe

Weitere Bilder des Projektes, das hoffentlich viele Nachahmer findet, gibt es auf unserer Webseite

Speicher für Balkonkraftwerke

Die eigene Stecker-PV-Anlage produziert schon fleißig Strom und jetzt denkst du über einen Speicher nach? In unserem neuen FAQ Bereich zu Speichern für Stecker-PV-Anlagen beantworten wir häufig gestellte Fragen. Falls wir dein Interesse geweckt haben, sprich uns gerne an. Wir prüfen aktuell die Nachfrage nach Speichern, um eine Sammelbestellung durchzuführen.

Hinweis an Bürger:innen der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen: Das Förderprogramm der Gemeinde endet zum 30.11.2025! Bis dahin kann noch ein Zuschuss von 100 € für den Erwerb einer Stecker-PV-Anlage beantragt werden.

Treffen der bINe mit den Stadtwerken Speyer (SWS)

Am 1. August fand ein weiteres Treffen der bINe mit den Stadtwerken Speyer statt, für die bINe auch eine Gelegenheit, den neuen Geschäftsführer Georg Weyrich persönlich kennenzulernen.
Die aktuellen Projekte im Bereich Photovoltaik und Windkraft standen dabei im Mittelpunkt. Weiterhin wurden die Themen Stromverteilung (Bilanzkreise, Mieterstrommodelle, Abrechnungsmöglichkeiten…) sowie Batteriegroßspeicher und Geothermie besprochen.
In all diesen Bereichen besteht für die bINe die Möglichkeit, sich persönlich einzubringen und sich finanziell an den Projekten zu beteiligen.
Es war ein sehr offener Austausch und wir sind überzeugt, dass die weitere Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Speyer unter Herrn Weyrich ebenso erfolgreich weitergeführt wird, wie sie unter Herrn Bühring begonnen hat.
Stadtwerke und bINe vereinbarten regelmäßige Treffen alle 3 Monate.
Nach mehr als 2 Stunden intensiver Gespräche bedankte sich unser Vorstandsmitglied Thomas Gerstner bei Wolfgang Bühring für die tatkräftige Unterstützung der bINe und wünschte ihm für den Ruhestand alles Gute.

Veranstaltungsreihe in Haßloch

Die Ortsgruppe Haßloch beginnt am 18. September eine drei-stufige Vortragsreihe zu interessanten Themen der Energiewende mit einem ersten Vortrag zu Mieterstrom. Unser Vorstand Dr. Reinhard Mattick wird ein Konzept vorstellen, wie es möglich ist, den Strom aus einer PV-Anlage auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses auf mehrere getrennte Wohnungen zu verteilen. Dabei gilt es die verschiedensten Aspekte wie Wärmepumpe, Wallbox etc. zu beachten.
Im zweiten Vortrag am 30. Oktober wird unser Vorstand Hans-Martin Schön berichten, wie man mit Unterstützung der bINe eine PV-Anlage selbst aufs Dach bringen kann. Die Planung und Materialbeschaffung übernimmt die bINe, die handwerklichen Arbeiten werden vom Hausbesitzer koordiniert, wobei natürlich sämtliche Sicherheitsvorschriften zu beachten sind.
Zum Abschluss der Vortragsreihe am 27. November geht es um Beteiligungsmöglichkeiten an Windkraftprojekten. Wie können sich Bürger:innen an einem Windrad, das in ihrer Umgebung gebaut werden soll, finanziell beteiligen? Der Leiter unserer Fachgruppe „Windenergie“ Uwe Holla stellt die Ideen der bINe zu diesem Thema vor.

Alle Vorträge beginnen jeweils um 18.30 Uhr im Saal Löwer der Bürgerstiftung Haßloch in der Langgasse 66.

Nächste Termine

12.09.2025  Infostand beim Abendflair in Mutterstadt

18.09.2025  Haßloch, Saal Löwer   Thema: PV-Anlagen für Mehrfamilienhäuser mit Verteilung von PV-Strom an Mieter

25.09.2025  ab 19.00 Uhr   Energiestammtisch im Alten Hammer in Speyer 

27.09.2025  Infostand beim Klimaschutztag in Speyer, Berliner Platz

28.09.2025  Infostand beim Obst- und Gemüsetag in Schifferstadt

Alle Termine findest du auch immer auf unserem Terminkalender.

Du möchtest bei der bINe mitarbeiten?

Dann schau doch mal bei einer unserer Ortsgruppen vorbei. Die lokalen Ansprechpartner koordinieren die Treffen der Ortsgruppen und geben dir gerne persönlich einen Überblick über die Arbeitsweise der bINe.

Wir wünschen euch einen schönen Herbst mit viel Sonne für eure PV-Anlagen, aber auch Regen für die Natur.

Peter von der bINe