Newsletter 2025-07

Juli 2025

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Liebe Freund:innen der bürgerINenergie eG,

in der Hitzewelle Ende Juni hörte man aus einer bestimmten politischen Ecke gerne den Satz „Früher gab es auch heiße Tage“. Der Deutsche Wetterdienst hat dazu die folgende Grafik veröffentlicht:

Nutzt diese Info in Diskussionen bei der nächsten Hitzewelle!

Unsere Themen im Überblick:

  1. Zweite Genossenschaftsversammlung
  2. Schwerpunktthema: Mobilität in der Energiewende
  3. Walk-In-Veranstaltung in Speyer: Mitmachen bei der Energiewende – wie geht das?
  4. Petition: Finger weg von der Photovoltaik
  5. Termine

Viel Spaß beim Lesen und ansonsten lohnt auch immer ein Blick auf unsere Webseiten https://buergerinenergie.de.  

Zweite Genossenschaftsversammlung

Am 17. Juni 2025 fand die 2. Genossenschaftsversammlung der bINe in Böhl-Iggelheim statt.
Viele Anwesende nutzten die Gelegenheit, vorher beim bINe-Marktplatz über die Aktivitäten der Genossenschaft in ihren vielfältigen Themenbereichen zu informieren. An mehreren Stationen wurden Gespräche geführt zu unseren Themen Dach-PV, Stecker-PV, Geothermie, Nahwärmenetze, Wasserstoff, Beteiligungen an Windkraft und BAFA-Invest.

In der anschließenden Genossenschaftsversammlung wurde über das erste vollständige Geschäftsjahr 2024 und die Pläne für 2025 berichtet. Die Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • Anwesend waren 62 stimmberechtigte Mitglieder
  • Erstmals wurde zwischen ordentlichen (48 Personen) und investierenden (14 Personen) Mitgliedern unterschieden.
  • Vorstand und Aufsichtsrat berichteten über das Geschäftsjahr 2024, den aktuellen Stand und die Pläne für 2025.
  • Als Geschäftsergebnis wurde ein Verlust von 1598,82€ ausgewiesen. Dies ist im Wesentlichen durch den Verlustvortrag aus 2023 von 5210,20€ bedingt. Weiterhin erfolgt die Abrechnung und Auszahlung der Einspeisevergütung der PV-Anlagen mit einer deutlichen Verzögerung durch die Netzbetreiber, so dass Einnahmen aus eigenen Anlagen der bINe erst in 2025 oder 2026 verbucht werden können.
  • Es erfolgt keine Gewinnausschüttung, auch eine Zuführung in die Rücklage ist im ersten vollständigen Geschäftsjahr nicht möglich.
  • Jahresabschluss und Gewinnverteilung wurden von der Genossenschaftsversammlung sowohl von den ordentlichen als auch den investierenden Mitgliedern einstimmig angenommen.
  • Vorstand und Aufsichtsrat gaben Auskunft über die Prüfung des Genossenschaftsverbandes. Es wurden keine Beanstandungen festgestellt und die Führung der Genossenschaft als ordnungsgemäß bestätigt. Es gab lediglich eine Empfehlung des Geno-Verbandes, in der Beitrittserklärung auf die Kündigungsfrist von 2 Jahren hinzuweisen.
  • Die Beschlussfassung über den Bericht und die Prüfung des Genossenschaftverbandes wurden sowohl von den ordentlichen als auch den investierenden Mitgliedern ohne Gegenstimmen angenommen.
  • Vorstand und Aufsichtsrat wurden anschließend von der Genossenschaftsversammlung ebenfalls ohne Gegenstimmen entlastet.
  • Im Aufsichtsrat schied turnusgemäß Dr. Thomas Gerstner aus. Er wolle sich in anderer Form aktiver in die bINe einbringen und kandidierte daher nicht wieder für die Wahl zum Aufsichtsrat.
  • Dr. Gerhard Ott aus Speyer hatte sich bereit erklärt, im Aufsichtsrat tätig werden. Er stellte sich kurz vor und wurde ohne Gegenstimmen zum neuen Aufsichtsrat gewählt
  • Nach einer kurzen Unterbrechung gab der neue Vorsitzende des Aufsichtsrates, Torsten Dittmer, bekannt, dass Dr. Thomas Gerstner zu einem weiteren Vorstand ernannt wird.
  • Mit dem Dank von Vorstand und Aufsichtsrat für die rege Beteiligung und Diskussion und einem besonderen Dank an alle, die an der Organisation und Durchführung der Genossenschaftsversammlung beteiligt waren, endete die Versammlung.

Weitere Bilder vom bINe-Marktplatz und der Versammlung findet ihr auf unserer Webseite.

Mobilität in der Energiewende

von Michael Kögel  

Die Energiewende in Deutschland umfasst nicht nur die Strom- und Wärmeerzeugung, sondern auch den Verkehrssektor. Dieser ist für etwa 19,4 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich und stellt somit eine zentrale Herausforderung für die Erreichung der Klimaschutzziele dar. Im Gegensatz zum Stromsektor tut sich hier noch viel zu wenig, aber jeder kann etwas beitragen.
Zum Beispiel mit einer der vielen Spielarten von Carsharing.

Klassische Carsharing-Anbieter

Die großen Anbieter wie Flinkster und Stadtmobil sind in jeweils über 100 Städten vertreten und bieten ein gut ausgebautes Netz. In Metropolregionen und größeren Städten haben Nutzer oft die Wahl zwischen stationsgebundenem und stationsunabhängigem Carsharing.
Auch im ländlichen Raum gibt es mittlerweile immer mehr verfügbare Autos, die man stundenweise mieten kann. Der Anbieter Deer kommt gerade über den Rhein und plant einige Autos in der Region um Neustadt. Auch Gemeinden in der Vorderpfalz haben schon Bedarfsanalysen in der Bevölkerung gemacht und planen die Umsetzung.
Man muss aber gar nicht auf die kommerziellen Anbieter warten, denn es gibt Carsharing in der Nachbarschaft.
Neben den etablierten Anbietern gibt es auch Möglichkeiten für Carsharing in der unmittelbaren Nachbarschaft. Der ADAC bietet dazu einen Mustervertrag und weitere Informationen zur Gestaltung. Die Nachbarn teilen sich dabei ein privates Auto und organisieren die Nutzung untereinander. Weniger Autos auf der Straße und die Ressource Auto wird besser genutzt.
Daneben gibt es auch Offene Plattformen für privates Carsharing.
Für das Teilen privater Fahrzeuge haben sich Plattformen etabliert, die Fahrzeugbesitzer und potenzielle Mieter zusammenbringen:
**Getaround:**

  • Vermittelt sowohl private als auch kommerzielle Fahrzeuge.
  • In größeren Städten sind viele Autos mit Telematik-Box ausgestattet für schlüssellosen Zugang.
  • Bietet oft günstige Optionen, z.B. ein Wochenendtrip von Hamburg an die Ostsee für ca. 60 Euro.

**Snappcar:**

  • Fokussiert auf die Vermittlung von Privatfahrzeugen.
  • Breites Angebot von Fahrzeugtypen, vom Oldtimer bis zum Campingbus.
  • Vermieter bestimmen die Preise selbst.

Beide Plattformen bieten Versicherungsschutz über ihre Dienste und ermöglichen auch mal ein E-Auto für einen Tag oder ein Wochenende auszuprobieren.

Vorteile des privaten Carsharings

  • Flexibilität: Zugriff auf verschiedene Fahrzeugtypen je nach Bedarf.
  • Kostenersparnis: Oft günstiger als klassische Mietwagen oder der Besitz eines eigenen Autos.
  • Ressourceneffizienz: Bessere Auslastung vorhandener Fahrzeuge.

Je mehr Leute ihr Auto anbieten, um so höher wird auch die Wahrscheinlichkeit, ein passendes Fahrzeug für die gewünschte Zeit zu finden, also mach dein Stehzeug zum Fahrzeug.

Sich fahren lassen mit Mobility on Demand

Neben dem klassischen ÖPNV gibt es auch immer mehr Angebote für Bedarfsmobilität. Hier ist Mobility on Demand in der Region Neustadt, Bad Dürkheim und Haßloch ein Vorreiter in der Vorderpfalz. Über eine App kann man eine Fahrt buchen und sich an einer von 670 Haltestellen einsammeln lassen. Fahren mehrere Personen zusammen, wird es für alle günstiger. Ich bin gespannt, ob das Angebot bald auch näher am Rhein angeboten wird.
Daneben gibt es natürlich noch die vielen meist ehrenamtlich betriebenen Bürgerbusse, die sich mit ihrem Angebot oft an ältere Mitbürger wenden.

Gemeinsam pendeln und fahren

Für den Weg zur Arbeit und zurück gibt es neben der klassischen Fahrgemeinschaft mit dem Nachbarn mittlerweile auch Apps, die Fahrten automatisch vermitteln, z.B. Match Rider aus Heidelberg.
Für lange Strecken, die man sonst alleine im Auto sitzt, kann man seine freien Plätze über BlaBlaCar und diversen anderen Mitfahrplattformen anbieten, lernt interessante Menschen kennen und hat noch einen Zuschuss zu den Strom- oder Kraftstoffkosten.

Fazit

Neben Fahrrad, Bus und Bahn gibt es noch viele andere Möglichkeiten das Auto mal stehen zu lassen oder sogar abzuschaffen. Ich bin immer fasziniert von den vielen Möglichkeiten, besonders wenn ich im Ausland unterwegs bin.
Wie sind eure Erfahrungen mit Mobilität und was würdet ihr euch in dem Bereich vielleicht von der bürgerINenergie eG wünschen? Schreibt mir gerne an michael.koegel@buergerINenergie.de

Walk-In-Veranstaltung in Speyer

Ein neues Format wollten wir am 30.6. nachmittags in Speyer austesten: Im Media:Tor auf der Maximilianstraße gab es ein Walk-In zum Thema „Mitmachen bei der Energiewende – wie geht das?“. Im Hintergrund lief eine Präsentation in Dauerschleife, an mehreren Stehtischen standen Mitglieder der Ortsgruppe Speyer unterstützt von weiteren Mitgliedern des Kernteams den interessierten BürgerInnen für Gespräche rund um die Energiewende zur Verfügung. 

Leider litt die Veranstaltung an den heißen Temperaturen – es war der bisher heißeste Tag des Jahres! Daher wird es eine Neuauflage dieses Formates am 12.12. (16-20 Uhr) geben. Wer solange nicht warten möchte, um uns kennen zu lernen, dem empfehle ich den neuen Energiestammtisch im Alten Hammer in Speyer, der erstmals am Donnerstag, 31.7. ab 19.00 Uhr stattfindet. Jeweils am letzten Donnerstag eines Monats soll dieses Treffen wiederholt werden.

Petition: Finger weg von der Photovoltaik

Die Bundesnetzagentur hat Modelle zur Kostenbeteiligung von PV-Anlagenbesitzern an Stromnetzen vorgestellt. Betroffen sind davon sowohl Bestands- als auch künftige PV-Besitzer.
In einigen Modellen sollen sowohl Einspeisung als auch Verbrauch vom PV-Besitzer bezahlt werden!
Die Petition ist nicht grundsätzlich gegen Entgelte, sondern für ein faires, planbares und netzdienliches Modell.

Wir unterstützen die Petition, denn sie enthält u.a. unser Ziel, die Energiewende möglichst vor Ort zu gestalten.

Hier der Link zum gesamten Text und der Petition:
https://weact.campact.de/petitions/finger-weg-von-der-photovoltaik.

Eine gute, relativ kurze Erklärung (10 min) zu den verschiedenen Modellen findet ihr bei Youtube.

Nächste Termine

31.07.2025  ab 19.00 Uhr   Energiestammtisch im Alten Hammer in Speyer 

06.09.2025   Infostand beim Zukunftstag der Stadt Neustadt

08.09.2025  Haßloch, Saal Löwer   Thema: PV-Anlagen für Mehrfamilienhäuser mit Verteilung von PV-Strom an Mieter

Alle Termine findest du auch immer auf unserem Terminkalender.

Du möchtest bei der bINe mitarbeiten?

Dann schau doch mal bei einer unserer Ortsgruppen vorbei. Die lokalen Ansprechpartner koordinieren die Treffen der Ortsgruppen und geben dir gerne persönlich einen Überblick über die Arbeitsweise der bINe.

Wir wünschen euch einen schönen Sommer mit viel Sonne für eure PV-Anlagen, aber auch Regen für die Natur.

Peter von der bINe